
Insider-Guide Wynwood & Design District
Miamis Kunstszene Viertel

Während die meisten Miami Urlauber die meiste Zeit in South Beach verbringen und gerade Miami Beach als das Aushängeschild der Stadt bezeichnet wird, sind es gerade Gegenden wie Wynwood & der Design District, die Miami seinen ganz besonderen urbanen Charme verleihen. Viele Hipster kennen diese Stadtteile bereits – in diesem Insider-Guide erfahrt ihr jedoch, warum nicht nur die „Coolhunters“ nach Wynwood und in den Design District kommen sollten.
Noch vor nicht allzu langer Zeit galt die Gegend rund um den Design District und Wynwood als gefährlich. Mich hat die Gegend sehr an das New Yorker Williamsburg erinnert. Mehr und mehr Locals zieht es hier her, Apartment Buildings werden hochgezogen, Künstler und Musiker finden hier ihre Gallerien und Tonstudios und natürlich eine Vielzahl von hippen Bars und Restaurants sind hier anzutreffen.
Der Design District in Miami
Von der NE 36th Street bis zur 41st Street (NE 2nd Avenue bis N Miami Avenue) war einst als Pinapple Grove bekannt und entwickelte sich in den Zwanziger Jahren in die sogenannte „Decorators Row“. Man sagt in Miami „Design zieht dich hier her und der Stil lässt dich bleiben“ – dies kann man in jedem Fall unterschreiben. Die ins utopische ansteigenden Mieten für Modeboutiquen trieb viele bekannte Labels in den Design District. Was dies bedeutet, ist nun offensichtlich: Shopping! Prada, Cartier, Louis Vuitton, Hermès und Christian Louboutin sind nur einige der ganz Großen, die sich im Design District niedergelassen haben.
Vom Design zur Kunst
Wo man Design sieht, findet man meistens auch Kunst. So auch im Design District von Miami. Eine der bekanntesten ist der De La Cruz Collection Contemporary Art Space (23 NE 41st Street), welcher größtenteils Kunst von lokalen Künstlern ausstellt. Mehr zur Ausstellung findet ihr hier.
Etwa 40% der Gebäude im Design District gehören übrigens dem South Beach Pioneer Craig Robins – ein Kunstsammler, der großen Einfluss auf diesen Stadtteil hat. Ein Must-See ist der „Open-Air Livingroom“ an der Ecke der NE 40th Street. Bei den oftmals sehr heißen Temperaturen kann man hier unter freiem Himmel im Wohnzimmer Platz nehmen.



Das Moore Building
Das historische Herzstück des Stadtteils ist das Moore Building (404 NE 2nd Avenue) – einst ein Showroom für Möbel, dann ein Wohndesign Office, aber auch während der Art Basel (Miami’s bekannteste Kunstmesse) zum Beispiel einer der beliebtesten Veranstaltungsorte für spezielle Events. Überall, wo man hinschaut, findet man hier Kunst, ob unter freiem Himmel, in Gallerien, sogar an Zäunen, Gebäudefassaden – habt auf jeden Fall die Augen offen, wenn ihr diesen Stadtteil erkundet.
Foodies bitte mitschreiben
Foodies aufgepasst: Lunch solltet ihr bei Michael’s Genuine Food & Drink probieren. South Street ( 4000 NE 2nd Avenue) ist ein hippes „Soul Food“ Restaurant & Bar, das sich in einem urigen alten Postgebäude befindet. Kaffee und Backwaren gibts super lecker bei Crumb on Parchment (3930 NE 2nd Avenue).
Wynwood
Südlich des Design Districts befindet sich Wynwood, welcher eigentlich mehr als der Wynwood Arts District bekannt ist. Die Grenze zu Downtown Miami befindet sich NE 2nd Street im Osten, I.95 im Westen, I-398 im Süden und NE 36th im Norden. Früher war Wynwood eine reine Arbeitergegend – hier wohnte die Unterschicht – ähnlich wie im New Yorker Williamsburg.




Vom Arbeiterviertel zum Szenetreffpunkt
Vor allem Puerto Ricaner fand man hier in Wynwood und als besonders sicher galt die Gegend auch nicht. Im Jahr 2016 angekommen feiert Wynwood seinen zweiten Frühling als das Szeneviertel Miamis schlechthin. Absolut hip, trendy und derzeit die angesagteste Gegend der Stadt. Wow – was für ein Aufstieg, oder?
Erinnerungen an die alten Zeiten findet man in den urigen Fabrikgebäuden wieder. Natürlich heute umfunktioniert zu stylischen Lofts, die den kreativen Freigeistern Miamis Unterschlupf geboten haben. Miamis Wynwood District überzeugt durch seinen urbanen Charme und durch seine Street Art, die ich so in der Form bisher nur hier gefunden habe.
Kunst Gallerien wohin man nur schaut
Mehr als 50 (!) Galerien sind in Wynwood ansässig. Die Margulies Collection (591 NW 27th Street) ist ein Tempel für Fotografie-Liebhaber: Hier wird contemporary und vintage Fotografie, Videos, Skulpturen von keinem geringeren als Miamis Kunstsammler Martin Z Margulies ausgestellt. Das bedeutet wiederum, dass man Werken von Miró, Andy Warhol und Roy Lichtenstein über den Weg läuft. Großartig! Mehr dazu findet ihr hier.
In der Rubell Family Collection (95 NW 29th Street) könnt ihr die landesweit meist angesehenste Kunst-Familiensammlung von contemporary Art, Fotografie, Videos und Gemälden bewundern. Das Geschwisterpaar Jason und Jennifer Rubell betreiben die Ausstellung und haben weltweit bekannte Künstler wie Andy Warhol, Keith Haring, Cindy Sherman und Jeff Koons in ihrem Fundus. Eintritt kostet nur 10$ und alle Infos zur Ausstellung findet ihr hier.




Must-See: Die Wynwood Walls
Wer Streetart mag, der wird die Wynwood Walls in Miami lieben. Der von Tony Goldman gestaltete Open Air Street Park war nach der Grunderneuerung des Stadtteils SoHo in New York City und Miami Beach sein drittes großes Projekt: Wynwood. Direkt neben dem MacArthur Causeway entstand aus vielen alten fensterlosen Fabrikgebäuden eine Open Air Galerie: Die Wynwood Walls.
Wynwood Führungen & Touren
Eine tolle Idee, um Wynwood wie ein Local zu erkunden ist der 2.5-stündige Rundgang zum Thema Gastronomie und Kunst durch Miamis Stadtviertel Wynwood. Denn eine Spezialität, die Wynwood auch noch mit sich bringt, ist seine internationale Küche in Form von vielen absolut lohnenswerten Restaurants.
Verkostet Spezialitäten, die u.a. von der puertorikanischen, peruanischen, japanischen und Südstaaten-Küche inspiriert sind. Probieren in ca. sechs Restaurants verschiedenste Köstlichkeiten und erkunde Restaurants und Bars, die besonders bei den Locals beliebt sind.



Und sonst?
Wynwood hat seinen ganz eigenen Charme und ist so ganz anders als South Beach & Co. Ich habe die Gegend einfach zu Fuß erkundet und bin relativ planlos durch die Straßen gelaufen, was in jedem Fall toll war. Lunch hatte ich bei COYO-Taco – einem hippen Mexikaner, der mich an Chipotle „nur in schön“ erinnerte. Selbst hier standen nur Hipster um mich herum, das Essen war super lecker und günstig. Mehr zu COYO Taco findet ihr hier.

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